Cardigan

Herkunft und Geschichtliches

Der „Cardigan“ kommt schon im 10. Jahrhundert vor und stammt aus Wales, er soll ein Abkömmling der walisischen Schäferhunde sein und im 12. Jahrhundert war er als Viehhund bekannt. Corgi bedeutet im Walisischen „kleiner (niedriger) Hund“ und der Name Cardigan weist auf die Grafschaft Cardiganshire, aus der er stammt. Er wurde neben seiner Nutzung als Hofhund hauptsächlich als Treib- und Hütehund der Viehherden, vor allem der Rinder und Ponys, eingesetzt. 1892 wurde er in Wales das erste Mal ausgestellt. 1925 wurden der Cardigan und der Pembroke gemeinsam vom Kennel Club als Rasse anerkannt.

 

Beschreibung

Der stämmige, untersetzte Hund hat im Ideal des Rassestandards eine Schulterhöhe von 30 cm; das Gewicht sollte proportional zur Größe sein und ein ausgewogenes Bild ergeben. Er hat kurzes oder mittellanges Haar mit dichter Unterwolle in jeder Farbe meist rot, sable (zobelfarben), rehfarben, schwarz mit Brand, nur weiß darf nicht überwiegen. Der Nasenspiegel ist schwarz. Die Ohren sind aufgerichtet, mittelgroß. Der Cardigan ist intelligent und wachsam. In seinen Bewegungen ist er sehr schnell und wendig. Er entwickelt meist eine tiefe Bindung zu seiner Bezugsperson. Er benötigt eine liebevolle und konsequente Erziehung.

 

Verwendung

Der Welsh Corgi Cardigan ist ein ausgezeichneter Begleithund, und kann als Hüte-, Schutz- und Jagdhund gebraucht werden. Hunde, die früh gute Erfahrungen mit Kindern gemacht haben, sind sehr kinderfreundlich und daher auch als Familienhunde gut geeignet.

 

Text: Wikipedia

Bilder: American Kennel Club

Rasseportrait Cardigan

 

Geschichte des Welsh Corgi's

 


Der Cardigan ist der ältere und ursprünglichere der beiden Corgi Rassen. Man vermutet, dass seine Vorfahren vor rund 3000 Jahren von den Kelten aus Zentraleuropa nach Wales gebracht wurden und dass er von der Teckelamilie (Dackel, Basset) abstammt.

Sein heutiges etwas verfeinertes Aussehen mit den aufrecht stehenden Ohren erhielt er durch Einkreuzung des alten Brindle Herder, der vom südlichen Ende der Cardiganshire Küste ins Innere des Landes gebracht wurde.
Der Cardigan war vor allem im Bronant-Distrikt im Herzen der hügeligen Grafschaft Cardiganshire zu Hause, wo noch viele Überreste keltischer Festungen vorhanden sind. Bis ca. 1850 war der Cardigan Corgi in diesem Gebiet die einzige Hunderasse. So war er während Jahrhunderten ein wertvoller Gehilfe der Viehbauern, wo er Haus und Hof bewachte und vor allem als Treibhund gute Dienste leistete.

 

Neben den Bezeichnungen Corgi und Ci Sodli wurde der Cardigan manchmal auch Ci Llathiad genannt. Diese Bezeichnung (llath = yard) spielte auf seine Länge an. Der walisische Yard war länger als der englische, d.h. ca. 1 Meter, und entspricht ungefähr der Länge des Cardigans von Schnauze bis Schwanzspitze.

Seit der englische Kennel Club 1934 den Welsh Corgi als zwei selbständige Rassen anerkannte, hat sich der Cardigan viel weniger verändert als der Pembroke, von dem er sich vor allem durch folgende Merkmale unterscheidet:

Der Cardigan ist grösser und schwerer, er hat grössere, stärker abgerundete Ohren, leicht gebogene Vorderbeine und grosse, runde, leicht nach aussen gedrehte Pfoten, und eine lange buschige Rute.
Beim Cardigan kommen zusätzlich die Farben brindle und blue merle vor.

Die Eigenschaften des ursprünglichen Arbeitshundes sind beim Cardigan noch weitgehend vorhanden. Er wirkt im Vergleich zum Pembroke ruhiger und gesetzter und ist auch Fremden gegenüber zurückhaltender.
Der Cardigan Corgi ist wenig anfällig für Krankheiten und hat eine hohe Lebenserwartung.

Die einzige erbliche Krankheit, PRA, ein Augenleiden, das zu Blindheit führt, hat man heute dank DNA-Test im Griff.

Der erste Cardigan Wurf in der Schweiz wurde am 18. Mai 1979 imZwinger "vom Findlingsbrunnen" von Frau E. Wyttenbach in Boningen/SO geboren.



Text:  © Anita Nordlunde

 

FCI-Standard Nr. 38 Cardigan

 

FCI-Standard

 


Welsh Corgi (Cardigan) FCI-Nr. 38
Ursprungsland: Grossbritannien FCI Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde

Allgemeines Erscheinungsbild:
stabil, robust, beweglich, zu Ausdauer befähigt. Lang im Verhältnis zur Höhe. Rute fuchsschwanzähnlich, in einer Linie mit dem Körper angesetzt.

Wichtiges Massverhältnis:
Länge des Fangs im Verhältnis zu der des Schädels wie drei zu fünf.

Verhalten / Charakter (Wesen):
Wachsam, aktiv und intelligent. Charakterfest, aufgeweckt, ausgeglichen, weder scheu noch aggressiv.

Kopf:
In Form und Aussehen fuchsartig. Oberkopf: Schädel: Zwischen den Ohren breit und flach, verjüngt er sich zu den Augen hin, über denen er leicht gewölbt ist. Stop: Mässig ausgebildet.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz. Nase etwas vorragend, auf keinen Fall stumpf. Fang: Verjüngt sich allmählich zur Nase hin. Kiefer / Zähne: Starke Zähne, Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Augen: Mittelgross, klar, mit freundlichem, aufgewecktem aber wachsamen Ausdruck, ziemlich weit voneinander mit klar gezeichneten Augenwinkeln eingesetzt. Vorzugsweise dunkel oder mit der Farbe des Haarkleides harmonierend. Lidränder dunkel. Blassblaue, blaue oder blaugesprenkelte Augen (eines oder beide) sind ausschliesslich bei Blue Merles zulässig. Ohren: Aufrecht, ziemlich gross im Verhältnis zur Grösse des Hundes. Spitzen leicht abgerundet, im Ansatz mässig breit und ungefähr 8 cm voneinander entfernt, gut nach hinten angesetzt, so dass sie der Länge nach auf den Hals gelegt werden können. Sie werden so getragen, dass sich die Spitzen etwas ausserhalb einer gedachten Linie von der Nasenspitze durch die Augenmitte befinden.


Hals:
Muskulös, im Verhältnis zum Gebäude des Hundes gut entwickelt und mit harmonischem Übergang in die gut schräg gelagerten Schultern.

Körper:
Ziemlich lang und kräftig. Oberlinie: Gerade. Flanken: Die Taille zeichnet sich deutlich ab. Brust: Brustkorb mässig breit mit betontem Brustbein. Brust tief. Rippen gut gewölbt.

Rute:
Der Rute eines Fuchses ähnlich, in einer Linie mit dem Körper angesetzt, mässig lang (den Boden berührend oder fast berührend). Im Stand niedrig getragen darf sie in der Bewegung leicht über Körperhöhe erhoben, jedoch nicht über den Rücken gerollt, getragen werden.

Gliedmassen:
Kräftige Knochensubstanz. Läufe kurz, allerdings muss der Körper noch über eine gute Bodenfreiheit verfügen. Vorderhand: Schultern: Gut gelagert, zum Oberarm in einem Winkel von ungefähr 90 Grad stehend, muskulös. Ellenbogen: Dicht an den Seiten des Brustkorbes anliegend. Unterarm: leicht gebogen, um sich der Wölbung des Brustkorbs anzupassen. Vorderpfoten: leicht nach aussen gedreht. Hinterhand: Kräftig, gut gewinkelt. Ober- und Unterschenkel muskulös und gut gestellt. Bis zu den den Pfoten hinabreichende kräftige Knochensubstanz. Läufe kurz. Hintermittelfuss: Im Stand von der Seite und von hinten gesehen, senkrecht stehend. Hinterpfoten: Rund, mit eng aneinanderliegenden Zehen, ziemlich gross, mit gut gepolsterten Ballen.

Gangwerk:
Frei und aktiv. Ellenbogen den Körperseiten dicht angepasst, dabei aber weder lose noch zu fest anliegend. Vorderläufe, ohne dass sie zu stark angehoben werden, gut nach vorne ausgreifend, dabei im Einklang mit dem Schub aus der Hinterhand.

Haarkleid:
Haar: Kurz oder mittellang, von harter Textur, wetterfest mit guter Unterwolle. Vorzugsweise glatt. Farbe: Jede Farbe, mit oder ohne weisse Abzeichen. Weiss sollte jedoch nicht vorherrschen.

Grösse / Gewicht:
Ideale Widerristhöhe: 30 cm. Gewicht proportional zur Grösse, wobei eine ausgewogene Gesamterscheinung von vorrangiger Bedeutung ist.

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen, zu beachten ist.

Disqualifizierende Fehler:
- Aggressive oder übermässige ängstliche Hunde. - Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifizert werden.

NB:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden.

 

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FCI Standard Nr. 38
38 WCC Standard.pdf
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